sie nimmt die kamera vom gesicht und lässt ihren blick über die tobende menge schweifen. „ich will nicht mehr fotografieren. aber ich will auch den moment nicht verpassen“, sagt sie, ihre stimme wird leiser. ihre freundin schaut an ihr vorbei, ins leere. „und jetzt?“, fragt sie schließlich, mit einem schulterzucken.

reflexartig hebt sie die kamera wieder vor’s gesicht – gleich wird ein moment kommen den sie festhalten muss.

nach zwanzig jahren kann sie nicht mehr nicht fotografieren. sie fotografiert, weil sie die szenen schon vorher sieht. und sie kann nicht aufhören, weil sie angst hat, dass sonst niemand weitermacht.

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